Frühlingsgefühle: Alles rund ums Thema Läufigkeit

Frühlingsgefühle: Alles rund ums Thema Läufigkeit

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Langsam, aber sicher lichtet sich der kalte Deckmantel des Winters und macht den Weg frei für den lang ersehnten Frühling! Das merken nicht nur wir, sondern auch unsere Vierbeiner. Besonders die Hundedamen sind mit Frühlingsgefühlen bestens vertraut – manche von ihnen auch im tiefsten Winter. Hündinnen werden 1-2 Mal im Jahr läufig. Was geht im Körper einer Hündin zu dieser verletzlichen Zeit eigentlich vor? Und wie unterstützt du deine Hundedame in dieser Zeit? Wir widmen uns in diesem Blogbeitrag ganz den Bedürfnissen des weiblichen Geschlechts.

Läufigkeit – was ist das?

Die Läufigkeit oder auch „Hitze“ einer Hündin setzt sich aus zwei Phasen eines Zyklus zusammen: dem Proöstrus (Vorbrunst) und dem Östrus. Mit Beginn der Läufigkeit setzt eine Blutung an der Vulva der Hündin ein.

Anders als bei der Menstruation einer Frau ist die mit einer Läufigkeit eingehende Blutung der Hündin nicht mit dem Abbau einer unbefruchteten Eizelle zu verwechseln. Hündinnen bluten zu Beginn ihrer fruchtbaren Phase, weil während dieser Zeit die Gebärmutterschleimhaut umgebaut wird. Die Blutung rührt von den Zellen, die eine ungeheure Wachstumsrate aufweisen und damit zu kleinen Wunden führen können.

Erreicht eine Hündin ihre Fruchtbarkeit, schwillt ihre Vulva an und ihr Körper beginnt ein klarflüssiges Sekret auszuscheiden, das sie auf den bevorstehenden Östrus und
die in der Natur damit einhergehende Fortpflanzung vorbereitet.

Obwohl eine Läufigkeit rund 18 Tage anhalten kann, ist eine Hündin durchschnittlich nur 5-6 Tage fruchtbar. Sind die fruchtbaren Tage erst einmal gezählt, zuckt die Hundedame nicht einmal mehr mit der Nase, wenn der vorher noch begehrte Rüde vorbeigaloppiert.

Wie macht sich eine Läufigkeit bemerkbar?

Ganz wie beim Menschen setzt die erste Läufigkeit bei Hündinnen während der Pubertät ein. Ein genaues Alter für die erste Läufigkeit lässt sich bestimmen – sie tritt ein, wenn der Körper der Hundedame dies so bestimmt.

Während kleinere Rassen ihre erste fruchtbare Phase bereits mit 6 Monaten erreichen können, ist es bei größeren Hündinnen für gewöhnlich erst ab 10 Monaten so weit. Aber auch hier gilt: Jeder Hundekörper ist individuell.

Auch die Häufigkeit der Hitze variiert. Während kleine Hunde ihren Östrus vielleicht
zweimal pro Jahr durchleben, kann es bei größeren Rassen auch sein, dass sie nur einmal im Jahr fruchtbar sind.

Darum lohnt es sich, nach den folgenden Hinweisen Ausschau zu halten:

  • 🐾 Stimmungsschwankungen
  • 🐾 Gehorsamsverweigerung
  • 🐾 Sucht Nähe zu Rüden
  • 🐾 Blutungen an der Vulva

Warum ist eine Hündin während ihrer Läufigkeit fruchtbar?

Der Zyklus einer Hündin lässt sich in 5 Phasen aufteilen:

Proöstrus (Vorbrunst): Während des Proöstrus beginnt die sogenannte Follikelphase – es bildet sich eine fruchtbare Zelle und reift heran. Die Hündin zeigt Stimmungsschwankungen und beginnt zu bluten, ihre Vulva schwillt an

Östrus: Zum Zeitpunkt der „Hitze“ ist die Eizelle bereit zur Befruchtung und die Blutung geht über zu klarem Ausfluss. Die Hündin ist paarungsbereit und zeigt dieses durch vermehrtes Anheben des Schwanzes und indem sie sich "anbietet", die Vulva schwillt ab. Wo die Hündin sich in den anderen vier Zyklusphasen nicht besteigen lässt und interessierte Rüden beim Versuch wegbeisst, lässt sie einen Rüden während des Östrus gewähren.

Metöstrus: Die Gebärmutterschleimhaut regeneriert sich und es kann zu einer Scheinträchtigkeit kommen

Anöstrus: Ruhephase der Eierstöcke, die je nach Hund 3-7 Monate andauert

Prä-Proöstrus: Die nächste Follikelphase kündigt sich an. Die Hündin setzt vermehrt Harn ab und die Gebärmutterschleimhaut wird stark durchblutet

Was ist Scheinträchtigkeit?

Ob eine Hündin während ihrer fruchtbaren Phase nun gedeckt wurde oder nicht, schüttet ihr Körper im Nachgang zu ihrer Läufigkeit das Schwangerschaftshormon Progesteron aus. Flaut dieses wieder ab, steigt das Hormon Prolaktin an, welches das
Gesäuge einer Hündin anschwellen lässt.

Es bilden sich Milchdrüsen, mit denen der
scheinbare Nachwuchs versorgt werden kann. Es handelt sich bei der Scheinträchtigkeit also um eine hormonell bedingte Veränderung, die dem Körper
der Hündin Signale gibt, dass Welpen in ihr heranwachsen.

Spätestens jetzt entwickelt die Hündin typische Muttergefühle und die Milch beginnt, einzuschießen. Weil all diese Veränderungen ziemlich unangenehm sind, beginnt die Hundedame, sich zu belecken, was die Drüsen wiederum stärker anschwellen und mehr Milch produzieren lässt.

Eine Scheinträchtigkeit zehrt nicht nur an den Kräften einer Hündin, sie sorgt leider auch oft dafür, dass ihr der Appetit vergeht und die sonst vor Energie nur so strotzende Pfote sich ganz schlapp zeigt.

Währenddessen sind sie schwer beschäftigt damit, ein Nest für ihren eingebildeten Nachwuchs zu bauen und bedienen sich dabei an allem, was kuschlig weich ist und sich in Griffweite befindet. Auch ein Welpenersatz (Kuscheltiere, Finken, Spielzeuge) soll dann oft her – und der wird mitunter aggressiv verteidigt.

Symptome einer Scheinträchtigkeit:

  • 🐾 Angeschwollenes Gesäuge
  • 🐾 Milchproduktion/Ausfluss
  • 🐾 Hundedame zeigt sich sehr anhänglich oder aber teilnahmslos, schlapp
  • 🐾 Welpenersatz wird gesucht und verteidigt

Was tun bei einer Scheinträchtigkeit?

Zunächst einmal sollte Herrchen oder Frauchen es ihrer Hundedame gemütlich machen und eine stressfreie Umgebung schaffen. Leichte Bewegung, wie zum Beispiel kurze Spaziergänge und das Beschnuppern ihrer Umwelt, bringen die Pfote auf andere Gedanken. Weil das Gesäuge mitunter schmerzhaft anschwillt, können kühle Auflagen etwas Linderung verschaffen, wenn es deine Hundedame zulässt. Spiele, kognitive Beschäftigungen wie Leckmatten und der Läufigkeitssaft von Tierliebhaber können wahre Wunder bewirken.

Dürfen läufige Hündinnen im Rudel vorbeischauen?

Obwohl wir unseren Kund:innen raten, ihre Hundedame während dieser empfindlichen Zeit zu Hause zu betreuen, sind auch läufige Hündinnen jederzeit willkommen in der Villa. Dort bekommen sie ihre ganz eigene Mädchengruppe mit eigenem Auslauf und dürfen sich vermehrt an der Wärme einkuscheln und ganz nahen Kontakt zu unseren Mitarbeiter:innen haben.

Hast du Fragen zur Läufigkeit? Wir beantworten sie dir gern!

Bildquellen:
Bild 'Weisser Hund im Feld': Barcs Tamás / Unsplash
Bild 'Hund in Blumenwiese': Vien Dinh / Unsplash
Bild 'Hund mit Stöckchen in Wiese': Maëva Vigier / Unsplash