Mit der Fellnase Hoch hinaus: Mittaggüpfi

Mit der Fellnase Hoch hinaus: Mittaggüpfi

MIT DER FELLNASE HOCH HINAUS: MITTAGGÜPFI

Der Herbst ist da und erfreut uns mit seinem farbigen Glanz. Was gibt es Schöneres, als mit dem Vierbeiner die herbstliche Natur zu erkunden? Ein besonderes Juwel der Zentralschweiz ist das Mittaggüpfi, welches sich unweit der Villa Bunterhund emporhebt. Zu gerne möchte man die wunderbare Aussicht mit seinem felligen, besten Freund geniessen. Aber: Schafft mein Vierbeiner die Wanderung zur Spitze? Und worauf muss ich achten, wenn ich den Aufstieg wage? Das alles erfährst du gleich hier bei uns!

Vorbereitung auf das Wandern mit dem Vierbeiner

Auf auf und davon! Genau so freut sich dein Hund auf einen Tag im Freien. Damit auf der Wanderung alles glatt geht und ihr beide wohlbehalten zurück nach Hause findet, gibt es ein paar Punkte, die du beachten solltest:

  • Informiere dich frühzeitig über Terrain, Beschaffenheit und Dauer der Wanderung
  • Energiespender für die Pfote nicht vergessen; am besten eignen sich kleine Snacks oder Leckerli
  • Nebst dem Essen, genügend Wasser für dich und deinen Hund nicht vergessen
  • Notfall-Apotheke: Sicher ist Sicher
  • Hunderucksack oder Tragegurt einpacken
  • Gut sitzendes Geschirr für den Hund

Slow down, take it easy

Obwohl dein Vierbeiner die frische Luft und wilden Weiten genauso geniesst wie du, ist beim Wandern mit dem Hund Vorsicht geboten. Stelle sicher, dass du das Aktivitätslevel deiner Fellnase kennst und ihn mit der Route nicht überforderst. Damit dein Liebling sich nicht überanstrengt und du ihn nicht nach Hause tragen musst, gilt daher: Das Fitness-Level unbedingt in Erwägung ziehen, bevor es auf in die Wildnis geht. 

Auf los geht's los - Das Mittaggüpfi ruft!

Gantersei - Unterlauelen

Wir starten unsere Wanderung im Eigenthal auf dem Parkplatz Gantersei. Vor Ort befinden sich Parkplätze, wo das Auto für CHF 5.00 den ganzen Tag über parkiert werden kann. Falls du über eine Mitgliederkarte der ProEigenthal Schwarzenberg verfügst, ist das Parkieren gratis

Hier lassen wir unsere vier Räder zurück und wärmen unsere zwei bzw. vier Pfoten auf, zumal Gantersei die letzte Station ist, die mit dem Auto  angefahren werden kann. Der Weg zu unserem ersten Ziel – Unterlauelen – führt uns an einem Bachufer entlang. Das Restaurant Unterlauelen lädt zu einer kleinen Trinkpause ein und ist ein beliebtes Auflugsziel. Darum ist hier vor allem am Wochenende und Feiertagen mit viel Besuchern zu rechnen. Trotzdem ist der Wanderweg wunderschön und wir haben mehrere Möglichkeiten, zu unserem Ziel zu kommen. Entweder nimmt man die Naturwege, welche sich hinter dem Restaurant hinaufziehen oder man folgt der Asphaltstrasse. Falls du dich für Letztere entscheidest, solltest du dich auf Autos, die von der Unterlauelen hinauffahren, achten. Wir passieren das Restaurant und erreichen Unterlauelen. Die vielen Wanderer und Spaziergänger sind spätestens jetzt allesamt verschwunden.  

Unterlauelen - Bründle

Bereits die ersten paar Schritte auf der Unterlauelen geben uns das Gefühl, weitab von jeglicher Zivilisation zu sein. Die frische Bergluft heisst uns willkommen in der wilden Natur. Von hier aus folgen wir dem sehr gut ausgeschilderten Kiesschotter-Weg in Richtung Mittaggüpfi bis zur ewl-Feuerstelle. Ab der Feuerstelle erhebt sich das bisher eher angenehm flache Terrain relativ rasch. Ab hier werden Teile der Wanderung für Mensch und Tier ziemlich anstrengend - zum Glück sind unsere Gelenke mittlerweile aufgewärmt. Zwischen den Abkürzungen auf unbefestigten Wegen und der Umrandung auf der befestigten Strasse entscheiden wir uns für Letztere.

In der Hälfte des Weges jedoch wird auch dieser Weg zu einem unbefestigten. Zwar gibt es Stein- und Holztreppchen, welche von ProEigenthal gepflegt und ausgewechselt werden, aber es handelt sich hierbei definitiv um keine asphaltierte Ebene. Wir folgen dem Wegweiser nach Bründlen und nachdem wir drei Viertel der Strecke zum Zwischenstopp zurückgelegt haben, begegnen wir der Felsschlucht in der Nähe des Spirbachs. Diese Strecke ist nichts für Leute, die unter Höhenangst leiden. Zu unserer Linken fällt der Weg nämlich ziemlich senkrecht ab in die Tiefe. Solltest du also Probleme mit Höhe oder schmalen Wegen haben, ist die Wanderung zum Mittaggüpfi nichts für dich.

Wunderschöne Wasserläufe und ein spektakulärer Wasserfall entschädigen für die schmale Strasse und den Abgrund. Aus dieser Höhe lässt es sich zudem perfekt auf die untenliegenden Wasserfälle spähen – welche das Pilatusland wahrlich als Feenwelt erscheinen lassen. Dann stossen wir auf einen Weg mit einer Stahlkette an der Seite, woran wir uns festhalten müssen, da der Weg schmal und der Fall tief ist. Hier muss unsere Fellnase definitiv ruhig an der Leine laufen oder aber freigelassen werden, wenn man sich sicher ist, dass der Vierbeiner diese Herausforderung auch ohne Hilfe meistert.

Die Mutprobe wird reich belohnt: Von unserem Standpunkt aus haben wir eine wunderbare Sicht auf das Eigenthal und den Sattel, sowie die Trochenmatt. Mittlerweile befinden wir uns schon fast auf Höhe unseres nächsten Stopps: Oberalp. Die Oberalp ist übrigens bekannt für den ehemaligen Pilatussee nach der Pontius-Pilatus-Sage. Der kleine Teich und die Moorlandschaft erinnern an den Geist von Pontius Pilatus, der dort sein Unwesen einst trieb - und es noch heute jeden Karfreitag tun soll. Die in der Tat mysteriöse Atmosphäre hier, lässt einen keinen Zweifel an der Sage haben. 

Bründlen - Oberalp

Auf der Höhe von Bründlen können wir unsere Wasservorräte an den frischen und klaren Bachläufen perfekt auffüllen. Nun haben wir wieder die Qual der Wahl: Entweder kann man nämlich die Felsgänge in Richtung Oberalp über

einen bewaldeten Weg umranden oder aber an den Felsgängen des Mittaggüpfi entlangwandern. Die beiden Wege führen an einer weiteren Felsschlucht vorbei – deshalb kann man nach ergangener Entscheidung den Weg nicht wieder wechseln.

Wir entscheiden uns für die felsige Herausforderung und laufen über ein Alpgelände. Ein aussergewöhnliches Gefühl, unseren regionalen Riesen so nah zu sein. Wir erreichen die Alphütte in der Oberalp nach 2 Stunden Wanderung. Das Plateau lädt uns zu einer Trinkpause ein - und die getankten Kräfte werden wir brauchen. Denn der anstregendste Teil unseres Ausflugs in die Wildnis steht uns noch bevor: Der Felsweg zum Mittaggüpfi. Nachdem wir etwas Energie getankt haben machen wir uns auf, um die letzten Brocken zu erklimmen. Die Steigung unseres Wanderweges nimmt jetzt rapide zu. Bald darauf erreichen wir die Baumgrenze: Jetzt beginnt unser Aufstieg zur finalen Destination: Dem Mittaggüpfi.

Oberalp - Mittaggüpfi

Der Weg vor uns ist sehr felsig und steil, der Weg unbefestigt. Sich irgendwo festzuhalten, ist also keine Option; hier ist Wandererfahrung gefragt und man muss auch mal bereit sein, auf allen Vieren weiterzuklettern. Nach unserer Klettereinlage erreichen wir ein Bergplateau, welches vor allem im Herbst atemberaubend schön ist: Die Gräser und Kräuter in der alpinen Landschaft wurden vom Herbst geküsst und erstrahlen in kräftigem Rot, Orange und Grün. Von diesem Hochplateau aus trennt uns nur noch ein Aufstieg von der Spitze. 

Und dann haben wir es geschafft. Auf 1894 Meter über Meer geniessen wir die Aussicht auf den Pilatus, das Stanserhorn und das Flachland. Hier ist man der Natur ganz nah und die Welt scheint für die Dauer unseres Aufenthaltes still zu stehen.

Das Güpfi selbst ist nicht mehr als ein grosses Quadrat aus Fels mit einem Holzkreuz darauf. Wenn man jedoch zum Ausblick klettert, kann man ins Tal spähen oder aber es sich wortwörtlich auf der Plattform 'irgendwo im Nirgendwo' gemütlich machen. Letzteres ist nur für sehr schwindelfreie Personen. Wir trauten uns dann doch nicht ganz so weit und gaben uns mit der weiten Sicht ins Stäfeli mehr als zufrieden.  

Von unserem endgültigen Rastplatz haben wir eine atemberaubend schöne Aussicht ins Luzerner Flachland und auf die Alpen. Der Titlis, das Stanserhorn, die Pilatuskette, und natürlich die Pilatus-Seilbahn alle auf einen Blick. Über unsere Köpfe flattern die Alpendohlen hinweg und obwohl diese fast etwas aufdringlich sind, so wäre das Mitaggüpfi ohne die gefederten Geschöpfe nicht dasselbe. 

Abstieg ins Tal

Für den Abstieg ins Flachland solltest du unbedingt genug Zeit einplanen und ruhig hinunterlaufen. Wir haben uns für denselben Retourweg entschieden; aber natürlich gibt es verschiedene Optionen, wieder nach Hause zu gelangen (z.B. Oberalp-Staffel, Waldweg um Felsschlucht).

So oder so gilt aber: Obwohl der Abstieg sonst immer als weniger erschöpfender Teil gilt, so ist das Hinunterklettern vom Mittaggüpfi äusserst anstrengend. Vor allem weil der Abstieg sehr steil verfällt und daher ziemlich in die Knie geht, kann der Weg nach Hause einige Energie fressen. 

Aus Sicherheitsgründen empfehlen wir, deine Pfote freilaufen zu lassen, um allfälliges Leineziehen und damit verbundene Unfälle zu vermeiden. Natürlich muss deine Pfote über sehr guten Abruf verfügen und mit dem felsigen Gebiet klarkommen. Zudem sollte deine Fellnase ohne Sprünge und ruhig hinabklettern. Jeder Tritt will wohlüberlegt sein und dein Hund sollte im Stande sein, seinen Weg richtig zu wählen. Falls du also nicht absolutes Vertrauen in deinen Vierbeiner hast, wenn es um diese Fähigkeiten geht, solltest du die Reise zum Mittaggüpfi ohne Hund antreten.

Damit du den Abstieg gemächlich angehen kannst, empfehlen wir, mit der Wanderung am Morgen loszulegen. Zwar hat es mit der Startzeit um 12.00 Uhr auch bei uns geklappt - aber auf Höhe Bründlen begann es anlässlich unserer Wanderung einzudunkeln, was man sich definitiv nicht wünscht. Damit du also auf der sicheren Seite bist, plane deine Abfahrt etwas vor dieser Uhrzeit.

Für unseren Vierbeiner war vor allem die Menschenleere ab Unterlauelen sehr schön. Trotzdem: Für Hunde, die sich nur Sonntags-Spaziergänge am See gewohnt sind, ist der Aufstieg zum Mittaggüpfi nicht empfehlenswert. Höhenwanderungen oder zumindest hügelige Wege sollte deine Pfote kennen, damit alles glatt geht. 

Bitte beachte, dass es sich beim Mittaggüpfi um einen Höhenwanderweg handelt. Vor allem ab der Feuerstelle in Richtung Bründlen kommen sehr steile Abhänge vor. Dieser Wanderweg ist nur für Hunde geeignet, welche folgende Eigenschaften mitbringen:

  •  Sehr trittsicher
  •  Handelt überlegt; Hund weiss, was er macht
  •  Gute Ausdauer (Wanderung dauert rund 3-4 Stunden mit Pausen; zurück nochmal 3 Stunden)
  •  Erfahrener Wanderhund
  •  Kein Leineziehen (andernfalls kann dies zu lebensgefährlichen Situationen führen)

Ausgangspunkt der Wanderung: Gantersei, Eigenthal

Dauer: ca. 6-8 Stunden (hin und zurück), effektive Laufzeit 5-6 Stunden

Karte: Wanderland Schweiz

besondere aussichtspunkte & blickfänge

Unterlauelen - Bründlen

  • Wasserfälle
  • Felsschlucht
  • Wasserläufe
  • Atemberaubende Sicht auf Eigenthal, Sattel und Trochenmatt
  • Ehemaliger Pilatus-See und Moorlandschaft

Mittaggüpfi

  • Alpine Felslandschaft
  • Kräuter und Blumenwiese (vor allem im Herbst sehr farbenfroh)
  • Aussicht auf Luzerner Flachland, Pilatus-Bergkette, Stanserhorn, Stäfeli
  • Alpendohlen

wanderkarte

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die vier etappen zum mittaggüpfi auf einen blick

Gantersei - Unterlauelen
Beschaffenheit: Flach, asphaltiert/Kiesschotterweg, Naturwege

Unterlauelen - Bründlen
Beschaffenheit: rasch ansteigendes Terrain, Kiesschotterwege, unbefestigte und befestigte Wege, Stein- und Holztreppen, schmale Felsgänge und Schlucht

Bründlen - Oberalp

Beschaffenheit: unbefestigte und befestigte Wege, steiler Abfall, schmale Felsgänge oder Waldweg an Felsschlucht entlang, 

Oberalp - Mittaggüpfi
Beschaffenheit: Felsig, unbefestigte Wege, steiler Abfall

bitte einmal durchatmen: rastplätze auf dem weg

Damit du und deine Fellnase eure Kräfte einteilen könnt, gibt es auf dem langen Weg an die Spitze selbstverständlich ein paar Orte, die zum Verweilen und Wassertrinken einladen:

- Restaurant Unterlauelen 
- Feuerstelle Bründle
- Felsplateau Oberalp

deine packliste für den aufstieg

Was du auf dieses Abenteuer unbedingt mitbringen solltest, sagen wir dir gleich hier.

Alles was du benötigst und vielleicht noch nicht besitzt, kannst du dir übrigens mit nur einem Klick in unserem Onlineshop besorgen:

Und, schon ganz hibbelig darauf, den Aufstieg zu wagen? Dann gleich in die Wanderschuhe stürzen, ein paar Guddis, Wasser und alles, was dazugehört in den Rucksack gepackt und auf geht's zur Spitze! 

Hast du das Mittaggüpfi bereits erklommen oder hast andere Wanderwege für die Pfote, die atemberaubend schön sind? Erzähle uns und anderen wanderbegeisterten Herrchen davon in den Kommentaren!

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