Medikamente verabreichen leicht gemacht!
Deine Pfote muss aus gesundheitlichen Gründen Tabletten, Kapseln oder Tropfen zu sich nehmen, kann die aber so gar nicht ab? Wir verraten dir die besten Tipps und Tricks, damit Fellnase Medikamente problem- und schmerzlos frisst und bald wieder auf dem Weg der Besserung ist.
7 Tipps für das Verabreichen von Tabletten & Medikamenten
Jeder Hundehalter hat es vermutlich schon erlebt: Die Pfote ist krank und/oder benötigt regelmässig Medikamente in der Form von Tabletten. Leider sind viele Fellnasen, ganz wie einige Menschen, nicht allzu angetan von den kleinen praktischen Helfern in Tabletten- oder Kapselform.
Nicht selten führen Komplikationen bei der Verabreichung der Medikamente dazu, dass Besitzer die Therapie verfrüht abbrechen, wenn die ärgsten Symptome erst einmal gewichen sind – dies kann aber Langzeitschäden nach sich ziehen und dazu führen, dass die Krankheitserreger sich an das Medikament gewöhnen, aber nicht absterben, und zukünftig immun gegen den Wirkstoff sind.
Versucht haben Herrchen und Frauchen schon viel, aber was erleichtert die Einnahme von Tabletten für Hund und Besitzer wirklich? Um euch die nächste Kur zu erleichtern, haben wir die besten Tipps und Tricks zusammengestellt, die bei der Medikamentenverabreichung von Hilfe sein können.
Filmtabletten & Kapseln
Seien es Kuren und Antibiotika gegen Entzündungen oder zur Vorbeigung dieser, fast jede Pfote bekommt während ihres Lebens einmal ein Medikament vom Tierarzt des Vertrauens verschrieben. Und wieder einige von diesen können Filmtabletten und Tropfen überhaupt nicht ab, und sind Meister darin, diese im Essen zu finden und gekonnt darum herum zu arbeiten. Mit diesen Tricks fällt die Verbreichung leichter!
Unters Futter mischen
Der älteste Trick der Welt? Mag schon sein, doch mit gutem Grund. Viele Hunde bemerken die Filmtablette oder Kapsel kaum, wenn sie in der Mahlzeit verschwindet – wie wir damals, als wir die oft bittere Tablette mit etwas geschluckt haben, das den Geschmack überdeckt hat.
Manchmal genügt es übrigens auch, die Tablette über Nacht im selben Behälter wie das Futter aufzubewahren, damit sie dessen Geschmack annimmt und deine Pfote das Medikament akzeptiert.
Wenn deine Pfote aufgrund ihrer Krankheit keinen besonders grossen Appetit hat, biete ihr ganz einfach zuerst eine kleine Portion mit dem Medikament darin an, die du dann bei Bedarf mit der normalen Futtermenge ergänzen kannst.
Verabreichung durch Spritze
Wird die Tablette immer wieder gefunden und ausgespuckt oder nicht gefressen, bietet es sich an, die Tablette in Flüssigkeit aufzulösen und sie dann in eine Spritze (ohne Nadel!) oder eine Pipette zu geben, mithilfe welcher du den Inhalt in den Mund deiner Pfote träufeln kannst.
Diese Variante birgt den Vorteil, dass der Inhalt nicht wieder ausgespuckt werden kann, setzt jedoch voraus, dass deine Fellnase dich ihren Mund öffnen lässt.
Kommando 'Maul auf' antrainieren
Wer seiner Pfote das Kommando 'Maul auf' noch nicht antrainiert hat, dem könnte die Verbreichung von Tabletten als guter Anstoss dazu dienen. Idealerweise probt ihr das Kommando jedoch noch vor einem Krankheitsfall.
Um deine Fellnase daran zu gewöhnen, dass ihr Fang berührt wird, setze dich zuerst vor deine Pfote hin und führe deine beiden Daumen hinter den Eckzähnen zwischen die Zähne und ziehe dabei die Lefzen mit nach hinten.
In einem ersten Schritt bietet es sich an, von hier aus nur das Maul deines Vierbeiners zu betrachten, damit er sich an das Prozedere und die Berührungen gewöhnt.
Ist deine Pfote erst einmal damit vertraut, kannst du jetzt die Tablette oder Kapsel ganz hinten auf die Zunge legen. Achte darauf, dass das Medikament auch wirklich geschluckt wird.
zum Ritual machen
Wie bereits jeder Hundehalter weiss: Hunde lieben Rituale. Alles, was einen fixen Ablauf hat, wird von der Pfote eher akzeptiert (und noch eher, wenn ein Leckerli im Spiel ist).
"Ein Ritual entwickeln und Tabletten verabreichen?", mag sich jetzt manch einer fragen. Schon klar, ein Ritual mit einer kranken Pfote zu entwickeln, ist nicht optimal – und genau darum bietet es sich an, ein solches schon anzutrainieren, bevor die Pfote Medikamente braucht.
Wenn deine Pfote zum Beispiel einmal am Tag ein Leckerli bekommt, achte darauf, dass dies möglichst immer zur selben Zeit geschieht und sich – ihr habt es erraten – ein Ritual daraus ergibt. So kannst du die Tablette bei Bedarf in einem Leckerli verstecken und zur gewohnten Zeit verabreichen.
Mit diesen Leckerli vergisst dein Hund, dass Medikamente im Spiel sind:
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Augen- und Ohrentropfen
Die Tabletten sind gefuttert, die Tropfen verabreicht. Aber was, wenn Pfote Augen- oder Ohrenprobleme hat und die Medikamente nicht oral eingenommen werden können? Wir zeigen dir, wie du deinem Vierbeiner auch diese schmerzfrei und einfach verabreichen kannst.
Ohrentropfen
Was ein Hund als Welpe lernt, kennt er fürs Leben. Genau darum bietet es sich an, deine Fellnase schon früh an Berührungen am Ohr zu gewöhnen, denn fast jeder Vierbeiner hat im Laufe seines Lebens einmal mit Ohrenproblemen zu kämpfen. In jedem Fall gilt: Dein Vierbeiner bekommt am Ende der Behandlung eine Belohnung, um sie zu einer positiven Erfahrung zu machen.
Zu Anfang greifst du sanft nach dem Ohr deiner Pfote und hebst diese (wenn keine Stehohren) an. Daraufhin führst du die Spitze der Eingabehilfe an das Ohr. Achte darauf, nie tiefer ins Ohr zu gehen, da dies das Gehör deines Hundes schädigen kann. Sind die Ohren deiner Pfote empfindlich, kannst du die Lösung mit Wasser verdünnen.
Tropfen im Ohr? Super! Jetzt nur noch kurz sanft einmassieren, Leckerli geben und fertig! Übrigens: Dein Hund darf sich im Anschluss bedenklos schütteln.
Augentropfen
Wie bei allen anderen Medikamenten auch, empfiehlt es sich, Augentropfen in einer ruhigen Umgebung und entspannten Atmosphäre zu verabreichen. Die grösste Hilfe ist dir hierbei deine Geduld und eigene Entspannung. Spürt deine Fellnase, dass du nervös bist, wird sie dich womöglich spiegeln.
Zunächst kniest du dich vor deinen Hund hin und führst deine Hand unter die Schnauze deines Hundes. Mit dem Daumen derselben Hand schiebst du jetzt sanft das untere Augenlid nach unten und öffnest damit den Bindehautsack.
Jetzt träufelst du die Tropfen vorsichtig ins Auge und lässt deine Pfote dann blinzeln, bis sich ihre Sicht normalisiert hat, bevor du zum anderen Auge übergehst.
Wichtig: Leckerli am Ende nicht vergessen!
Die Verabreichung von Ohren- und Augentropfen gestaltet sich übrigens weitaus leichter, wenn ihr zu zweit seid. Falls du aber kein wackeres Helferlein zur Seite hast, warum nicht mit der witzigen Option im untenstehenden Video versuchen?
Ein Trick, der nicht nur beim Krallen Schneiden hilft:
Die goldene Regel beim Verabreichen von Medikamenten? Ruhig bleiben und einen entspannten Moment für deine Pfote schaffen, und die Erfahrung mit einem Leckerli abschliessen, damit diese als positives Erlebnis abgespeichert wird.
Will die Pfote die Tabletten partout nicht fressen, hilft ein sogenannter Tablettenspicker, die in Tierheimen und Hundepensionen von geschultem Personal angewandt werden, aber auch für Hundehalter im Handel oder auf Anfrage bei uns erhältlich sind.
Haben die Kniffe dir und deiner Pfote geholfen? Haben wir einen Tipp ausgelassen, den du mit der Community unbedingt teilen möchtest? Wir freuen uns auf eure Beiträge!